Goldene Wasserhähne auf dem Luxus-Kahn reichen längst nicht mehr aus, um die Schickeria auf der 19. Internationalen Yacht-Show in Monaco zu beeindrucken. Goldene Waschbecken müssen es mindestens sein. Besser wäre gleich das 82 Meter lange 70-Millionen-Euro-Schiff mit Hubschrauber-Landeplatz an Deck.

Monte Carlo. "Auf die Länge kommt es an" scheint die eindeutige Botschaft der Yacht-Show zu sein. Rund 60 Prozent der gezeigten Yachten sind mehr als 40 Meter lang, alles, was kürzer ist, sieht aus wie ein mickriger Optimist. Doch das könnte sich in Zukunft vielleicht ändern - "Mein Haus, mein Auto, meine Yacht" war gestern. Millionäre von morgen sagen: "Mein Haus, mein Auto, mein elektrisches Mini-U-Boot." Auffallen wäre mit dem knallroten Flitzer eigentlich garantiert. Die Sache hat nur einen kleinen Haken: U-Boote - wie das "U" für "Untersee" im Namen schon sagt - dienen dazu, mit ihnen unerkannt abzutauchen. Aber vielleicht macht wenigstens der ein oder andere Mittelmeerbarsch große Augen bei einer Begegnung mit dem "Unbekannten Tauch-Objekt".

Auf dem Festland locken weiterhin - wie jeden Herbst seit 17 Jahren - Prunk und Protz bis zu 26 000 Besucher an. Bis morgen werden insgesamt 97 schwimmende Paläste an der Cote d'Azur erwartet.

Neben dem Formel-1-Rennen ist die Yacht-Show inzwischen das zweitgrößte Gesellschaftsereignis in Monaco. Die Yacht-Bauer freuen sich über volle Auftragsbücher, die Nachfrage ist weltweit größer als das Angebot. Bei einer Wartezeit von sechs Jahren taucht man vielleicht doch noch eine Runde mit dem U-Boot ab.