Madonnas Konzert beginnt, als würde jemand eine Münze in einen überdimensionalen Flipperautomaten werfen. Plötzlich erwacht die Bühne im Münchner Olympiastadion zum Leben: dumpfes Donnergrollen und grelles Licht, das in alle Richtungen strahlt.

München. Ein Quader aus riesigen Bildschirmen öffnet sich, und in der Bühnenmitte erscheint die "Queen of Show" - standesgemäß auf einem Thron sitzend. Und dann brechen die Beats von "Candy Shop" los. Eine fast perfekte Show beginnt.

Was Madonna am Dienstag vor 30 000 Zuschauern bei ihrem einzigen Deutschlandkonzert ablieferte, war furios. Nur die Zahl derer, die an dem wolkenlosen Sommertag ins Olympiastadion gekommen waren, um die Popikone live zu erleben, blieb hinter der Möglichkeit zurück. Deutlich mehr hätten Platz gefunden.

Zwei Tage zuvor hatte Madonna ihren 51. Geburtstag gefeiert. "Happy Birthday" schallte es ihr dafür in München entgegen. Das Geburtstagskind bedankt sich artig mit einem mädchenhaft betonten "Thank you, Germany". "Sticky and Sweet" heißt die Tournee, "Hard Candy" das Album. Die Singleauskopplung trägt den Titel "4 Minutes". Er ist Dreh- und Angelpunkt für eine zweistündige Abfolge süßer, aber auch rockiger Stücke.