Zwei äußerst zerstörerische Taifune haben in Asien Dutzende von Menschen in den Tod gerissen und schwere Verwüstungen angerichtet.

Tokio/Taipeh. Im Westen Japans starben gestern mindestens 13 Menschen, unter ihnen kleine Kinder, als Ausläufer des Taifuns "Etau" die Provinzen Hyogo, Okayama und Tokushima mit sintflutartigen Regenfällen, schweren Überschwemmungen und Erdrutschen heimsuchte. "Das kam herunter wie ein Wasserfall", schilderte eine ältere Frau im Fernsehen, deren Haus von Schlammlawinen getroffen wurde. "Ich kann nicht mehr zurück", klagte ein Mann, dessen Haus einen Meter unter Wasser stand.

In Taiwan suchten die Rettungskräfte derweil in Schlamm- und Gerölllawinen weiter fieberhaft nach Überlebenden des Taifuns "Morakot", der auf seinem Weg zum chinesischen Festland die schwerste Überschwemmungskatastrophe auf Taiwan seit 50 Jahren verursachte und mindestens 14 Menschen in den Tod riss. Die Behörden befürchten, dass bis zu 200 Menschen bei Erdrutschen verschüttet worden sein könnten. Speziell ausgebildete Rettungskräfte und Soldaten wurden gestern mit Hubschraubern in das entlegene Dorf Hsiaolin im Süden der Insel gebracht. Nur 45 Dorfbewohner hatten sich dort in Sicherheit bringen können. Einer der Geretteten berichtete, sein Heim und die gesamte Nachbarschaft seien von Schlammmassen bedeckt, bis zu 600 Menschen seien lebendig begraben worden.

Derweil schwächte sich "Morakot" über China langsam in einen tropischen Sturm ab, nachdem er zuvor auch im Osten des Riesenreichs eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatte. Hunderte Häuser wurden durch Überschwemmungen zerstört, ein vier Jahre alter Junge fand in den Trümmern den Tod. Rund eine Million Menschen an der Küste waren zuvor in Sicherheit gebracht worden. Auf den Philippinen hatte "Morakot" ebenfalls hohe Schäden angerichtet. Dort starben zwölf Menschen.