Die Fahrgäste eines ICE sind nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks Anfang Juli nur knapp einem Unglück entgangen.

Nürnberg. Der Hochgeschwindigkeitszug habe zwischen München und Nürnberg mit Tempo 100 das Gleis gewechselt und sich dabei so weit zur Seite geneigt, dass Gegenstände durch den Zug flogen und Fahrgäste in Panik gerieten seien. Ein Mitarbeiter wurde verletzt, wie die Bundespolizei Nürnberg gestern bestätigte.

Erkenntnisse, die auf eine Beinahe-Entgleisung hindeuteten, habe man derzeit aber nicht, sagte Polizeisprecher Rainer Schlemmer. Es werde wegen fahrlässiger Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Es sei nicht klar, ob sich der Zug aufgrund überhöhter Geschwindigkeit zur Seite geneigt habe. Dies sei nur eine von mehreren Möglichkeiten. Ein Gutachten des Eisenbahn-Bundesamtes solle dies nun klären. Dazu würden Fahrtdaten ausgewertet. Die Ermittlungen richteten sich gegen unbekannt.

Bei dem Vorfall stürzte ein Service-Mitarbeiter im Zug und blieb bewusstlos liegen. Er erlitt Prellungen im Rippenbereich und ist bei einem außerplanmäßigen Halt des ICE von einem Notarzt behandelt worden.

Nach dem Zwischenfall ist der Zug bis Nürnberg weitergefahren, allerdings nur langsam. Man habe schließlich nicht gewusst, was zu dem Unfall geführt habe, so die Deutsche Bahn. Diese nimmt nach eigenen Angaben den Vorfall sehr ernst und unterstützt die Untersuchung von Bundespolizei und Eisenbahn-Bundesamt. Wegen der laufenden Ermittlungen wolle man nicht über die Ursachen spekulieren.