Die “Sapphire Princess“, ein 2670 Passagiere fassendes Schiff, rammte einen 20 Meter langen Wal. Die Todesursache des Tieres ist indes unklar.

Vancouver. Sie kamen von einer Kreuzfahrt zu den Naturschönheiten der Küste Alaskas - bei der Einfahrt in den Hafen von Vancouver am Südwestzipfel Kanadas sahen die Passagiere der "Sapphire Princess" die grausame Kehrseite der Begegnung von Technik und Natur.

Quer über dem Bugwulst des 2670 Passagiere fassenden Schiffes lag ein toter Finnwal. Es dauerte fast neun Stunden, bis Spezialisten mithilfe eines Schleppers den Kadaver geborgen hatten. Noch steht nicht fest, ob der gut 20 Meter lange, etwa 50 Tonnen schwere Wal durch die Kollision mit dem Kreuzfahrtschiff zu Tode kam oder ob das Tier bereits tot war, als es vor den Bug des Schiffes geriet. Dies soll nun eine Untersuchung klären.

Im Juni 1999 gab es ein sehr ähnliches Ereignis. Damals hatte das Kreuzfahrtschiff "Celebrity Galaxy" einen toten Finnwal vor dem Bug, als es in Vancouver einlief. Und auch aus anderen Meeresregionen, etwa dem Mittelmeer, gibt es Berichte über Schiffskollisionen mit Finnwalen. Die Internationale Walfang Kommission lässt inzwischen eine Datenbank von Zusammenstößen mit Walen aufbauen, die - je nach Größe - auch den Schiffen gefährlich werden können. Bei manchen Walbeständen, etwa dem des stark bedrohten Nördlichen Glattwal, könne die Anzahl der Schiffskollisionen darüber entscheiden, ob die Art überlebt oder nicht. Zwar haben manche Schiffe, auch die "Sapphire Princess" Regeln, die Zusammenstöße mit Walen vermeiden sollen. In diesem Fall haben sie nichts genützt.