Wegen eines defekten Raumanzugs mussten zwei Astronauten der US-Raumfähre “Endeavour“ ihren Außeneinsatz an der Internationalen Weltraumstation (ISS) vorzeitig beenden.

Cape Canaveral. David "Dave" Wolf (52) und Christopher Cassidy (39) kehrten aber sicher in die ISS zurück. Die Kontrollstation ordnete das vorzeitige Ende des Einsatzes nach sechs Stunden an, weil in Cassidys Raumanzug ein Anstieg von Kohlendioxid gemessen worden war. Der Astronaut sei nicht in Gefahr gewesen und habe keine Symptome von zu viel CO2 gezeigt, erklärte die Nasa.

Der Außeneinsatz war auf sechseinhalb Stunden angelegt, in denen die Männer vier Batterien an einem Sonnensegel der ISS austauschen sollten. Ihnen gelang aber nur der Austausch von zwei Batterien. Es war bereits der dritte Außenbordeinsatz in fünf Tagen. Bis zum Rückflug zur Erde am 28. Juli sollen noch zwei weitere folgen. Mit der siebenköpfigen Besatzung der "Endeavour" halten sich zurzeit 13 Menschen in der ISS auf - so viele wie noch nie zuvor. Da wundert es kaum, dass die Astronauten mit Problemen wie Übelkeit, Platzangst und Heimweh zu kämpfen haben. Damit bei den gemeinsamen Mahlzeiten alle Gegenstände an Ort und Stelle bleiben und nicht schwerelos umhertreiben, werden sie mit speziellen Klettverschlüssen auf dem Tisch befestigt.

Die Internationale Raumstation ist seit 1998 ständig gewachsen. Damals flog das erste Bauteil "Zarya" in den Weltraum. Seither wurden viele Module angeschlossen. Seit 2000 sind ständig Menschen an Bord der ISS, die unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit auch wichtige Forschungsaufgaben übernehmen. So ist etwa die Laborforschung an Krebsmedikamenten viel effektiver als auf der Erde. Von dort sind auch Studien zu Veränderungen im Klima und in der Atmosphäre möglich. Und die Nasa erhofft sich Aufschlüsse über Herausforderungen eines dauerhaften Aufenthalts im All.