Der Klimawandel lässt schottische Schafe schrumpfen. Diese Beobachtung britischer Forscher widerspricht der klassischen Evolutionslehre und veranschaulicht gleichzeitig die komplexen Auswirkungen der Erderwärmung. Die Biologen stützen ihre Studie auf die Beobachtung von Soay-Schafen auf der Insel Hirta.

Frankfurt/Main. Anhand von Größen- und Gewichtsmessungen entdeckten sie, dass die weiblichen Schafe in den vergangenen 24 Jahren um fast fünf Prozent kleiner geworden sind. Gemäß der klassischen Evolutionslehre müssten die Tiere eigentlich größer werden, denn große Schafe haben eine größere Überlebenschance. Als Grund für den Schrumpfungsprozess nannten die Forscher des Londoner Imperial Colleges: Weil die Winter immer kürzer und milder werden, müssen die Lämmer nicht mehr so schnell wachsen, um das erste Jahr zu überleben. Damit haben auch die kleineren Schafe eine Chance, sich zu vermehren.