Der Vater des Popstars gibt Rätsel auf. Streit um die zwei älteren Kinder. Hausarzt wehrt sich gegen Vorwürfe.

Los Angeles. Mit einer Michael-Jackson-Gedächtnisshow haben führende schwarze Musiker und Entertainer dem gestorbenen "King of Pop" Tribut gezollt. Bei der Vergabe der BET Awards, der begehrten US-Auszeichnungen für farbige Künstler, sagte Gastgeber Jamie Foxx (41): "Es gibt keinen Grund, traurig zu sein. Wir feiern diesen schwarzen Mann. Er gehört zu uns und wir teilen ihn mit jedem." Die BET Awards werden alljährlich vom TV-Sender Black Entertainment Television in unterschiedlichen Kategorien vergeben. Rapper Lil Wayne (26), der zum besten männlichen Hip-Hop-Star gekürt wurde, sagte vor dem hochkarätig besetzten Publikum: "Keiner von uns säße in diesem Raum, wenn es Michael Jackson nicht gegeben hätte." Beyoncé Knowles (27) sang in einem weißen Kleid für den verstorbenen Musiker.

An der Preisvergabe im Shrine-Auditorium in Los Angeles nahm auch Jacksons Schwester Janet (43) teil. Sie sagte: "Für euch ist Michael eine Ikone. Für uns gehört Michael zur Familie und wird immer in unseren Herzen weiterleben." Jacksons Vater Joe (80) gab den Gästen Rätsel auf: "Ich wollte, die Welt hätte ihn anerkannt, solange er noch gelebt hat", sagte er. Wegen der Todesumstände habe er große Sorgen, räumte er ein, machte aber keine näheren Angaben. "Mir gefällt nicht, was passiert ist."

Gleichzeitig begann Michael Jacksons Familie, den Nachlass des verstorbenen Popstars zu regeln. Dazu gehörte auch die Entscheidung, dass seine Mutter Katherine Jackson (81) das Sorgerecht für die drei Kinder bekommen soll, teilte Familienanwalt Londell McMillan mit.

Diesen Plan könnte aber Ex-Frau Debbie Rowe (50) vereiteln. Sie behauptet, Prince Michael (12) und Paris (11) seien nicht von Jackson. "Ich habe ihm vorgeschlagen: 'Ich werde deine Babys bekommen.' Ich habe das gemacht, um ihn glücklich zu machen." Die ehemalige Krankenschwester sprach damit nun erstmals das aus, was sich viele bereits seit Jahren gedacht haben. Eine Erklärung für das Phänomen, dass Michael Jackson, der eigentlich farbig ist, drei weiße Kinder hat. Rowe erzählte nun in einem Interview der "News of the world", dass sie "befruchtet wurde, wie ein Vollblutpferd" - und das nicht einmal mit Michaels Sperma. Jacksons drittes Kind, Blanket (7), wurde offiziell von einer Leihmutter ausgetragen.

Jacksons Arzt Conrad Murray setzte sich unterdessen gegen Verdächtigungen zur Wehr, er habe dem 50-Jährigen zu viele Schmerzmittel gegeben. Sein Anwalt Edward Chernoff sagte, Murray habe Jackson nie Demerol oder OxyContin verschrieben.

McMillan sagte, die Familie sei natürlich beunruhigt über die Todesumstände Jacksons. Der Sänger und Tänzer sei schließlich fit genug gewesen, für seine bevorstehenden Konzerte zu proben. Auf die Frage, ob die Familie von einem Verbrechen ausgehe, sagte er, diese Formulierung gehe zu weit. Inzwischen kursieren aber Gerüchte, Jackson sei massiv ausgehungert gewesen. Als er in seinem Haus in Los Angeles einen Herzstillstand erlitt, wog er nur noch 51 Kilo. Die untersuchenden Ärzte sollen außerdem geschockt von den vielen Operationsnarben gewesen sein, die davon zeugen, dass der "King of Pop" mindestens 13 Schönheitseingriffe hatte. Die Nasenbrücke war verschwunden und die rechte Seite der Nase war eingesackt.

Vergangenen Sonnabend ließ Jacksons Familie eine zweite Autopsie durchführen, da sie das Ergebnis der ersten nicht glauben wollte. Eine konkrete Todesursache nannte aber auch sie nicht. Die Beerdigung soll nächste Woche stattfinden. Jacksons Bruder Tito (55) erklärte, die Familie werde die Abschiedsfeier am Wochenende planen.