Europäische und US-Raumfahrtforscher haben sich gestern von der Sonnen-Sonde “Ulysses“ verabschiedet.

Washington. - Die Raumfahrtagenturen Nasa und Esa sandten das letzte Signal zu der Sonde, die nun nach 18 Jahren Dienst und mehr als neun Milliarden Kilometer Flug in den eisigen Tiefen des Weltalls verschwinden soll.

Der 380 Kilogramm schwere Satellit hatte seine erwartete Lebensspanne bereits um das Vierfache überschritten und musste wegen sinkender Energieproduktion aufgegeben werden. "'Ulysses' hat uns mehr über die Sonne gelehrt, als wir je erwartet haben", erklärte Projektmanager Richard Marsden von der europäischen Esa. Die Wissenschaft verdankt "Ulysses" eine ganze Reihe wesentlicher Erkenntnisse über das Zentralgestirn und dessen Wirkung auf das Sonnensystem. Eine der wichtigsten war, dass das Magnetfeld des Sterns das Sonnensystem stärker beeinflusst als gedacht. Die Geräte von "Ulysses" zeigten auch, dass aus dem tiefen Raum ins Sonnensystem eintretender kosmischer Staub mindestens 30-mal häufiger vorkommt als angenommen. Die Sonde war im Oktober 1990 durch das Shuttle "Discovery" ins All gebracht worden.