Die royale Dackeldame Evita (11) muss froh sein, dass in Dänemark weder Menschen noch Hunde vor dem Gesetz gleich sind.

Kopenhagen. - Knapp vier Wochen nachdem die kurzbeinige Dauerbegleiterin von Prinz Henrik (75), dem Ehemann von Königin Margrethe II. (69), einem Leibgardisten die Wade blutig gebissen hatte, steht fest, dass ihr das Schicksal von aggressiven Artgenossen aus Normalfamilien erspart bleibt: Evita wird nicht auf Anordnung der Polizei eingeschläfert. Die "Hofdame" bekommt noch nicht mal einen Maulkorb verordnet.

"Für das Königshaus gelten einfach andere Regeln, die überschatten irgendwie alles, und deshalb kommen sie auch hier zur Anwendung", begründete Polizeijuristin Helle Just in heimischen Zeitungen etwas verlegen, warum im Fall Evita beide Augen des Gesetzes zugedrückt werden. Für alle Mitglieder der Königsfamilie schließt die dänische Verfassung Strafverfolgung aus, auch für deren Hunde.

Wenig begeistert darüber äußerten sich - natürlich anonym - königliche Leibgardisten sowie Parlamentspolitiker, die gerade schärfere Regeln gegen bissige Hunde durchgeboxt haben. Danach müssen diese nach Bissen gegen Menschen eingeschläfert werden, wenn ein von der Polizei bestellter Sachverständiger das für richtig hält.