Mit einer archäologischen Sensation hat Papst Benedikt XVI. (82) gestern das internationale Paulusjahr in Rom beendet.

Vatikanstadt. - Bei jüngsten Forschungsarbeiten am Apostelgrab habe man eine Sonde in den Steinsarkophag eingeführt und Stoff- sowie menschliche Knochenreste gefunden, berichtete das Kirchenoberhaupt beim Abschlussgottesdienst des Gedenkjahres. Eine sogenannte C-14-Untersuchung habe die Proben auf das erste und zweite Jahrhundert nach Christus datiert. "Das scheint die einmütige und unwidersprochene Tradition zu bestätigen, dass es sich um die sterblichen Überreste des Apostels Paulus handelt", sagte der Pontifex sichtlich bewegt.

Anlässlich des Paulusjahres sei der Sarkophag unter dem Hauptaltar gründlich untersucht worden, erläuterte Benedikt XVI. "In den Sarkophag, der in all den Jahrhunderten nie geöffnet wurde, wurde eine winzige Öffnung gebohrt und eine Spezialsonde eingeführt." Mit ihr habe man Spuren von einem kostbaren purpurfarbenen Leinenstoff mit Gold-Auflagen gefunden. Nachgewiesen wurden nach Angaben des Kirchenoberhaupts auch ein blaues Gewebe mit Leinenfäden, roter Weihrauch sowie kalk- und eiweißhaltige Substanzen. Außerdem seien winzige Knochenreste von Experten, die ihre Herkunft nicht kannten, einer Carbon-14-Untersuchung unterzogen worden.

Sie ergab nach Darstellung des Papstes die Zugehörigkeit zu einer Person, die "zwischen dem ersten und zweiten Jahrhundert lebte", führte der Papst in einer improvisierten Passage zu Beginn seiner Predigt aus.