Der brutale Mord an seiner 15 Jahre alten Tochter ist nach Einschätzung der Polizei eine gezielte Tat des türkischen Vaters gewesen.

Schweinfurt. - Den Ermittlungen zufolge stach der geständige 45-Jährige in Schweinfurt (Bayern) Dutzende Mal mit einem Küchenmesser auf sein schlafendes Kind ein. Als Motiv gab der Inhaber einer Döner-Bude an, "er habe Probleme damit gehabt, dass seine Tochter nicht den muslimischen Weg mitgehen wollte", sagte ein Ermittler.

Der Polizei zufolge spielte sich die Tat wie folgt ab: Der Mann nahm am frühen Mittwochmorgen ein Messer aus der Küche seiner Wohnung und ging in die darunter liegende Wohnung, wo die 15- Jährige im Wohnzimmer ihrer Großmutter auf einer Couch schlief. "Dort stach er auf seine schlafende Tochter ein und verletzte sie mit einer Vielzahl von Messerstichen tödlich", beschrieb die Polizei den Angriff. Gegen den Vater ist Haftbefehl wegen Mordes ergangen. "Beide hatten völlig unterschiedliche Lebensauffassungen, die immer wieder zu Spannungen führten", sagte eine Sprecherin. Es sei um die Familienehre gegangen.

Ein Stammkunde beschrieb den Imbissbudenbesitzer als netten und zurückhaltenden Menschen. "Sein Deutsch ist nicht perfekt, aber ansonsten ist er ein Mensch wie du und ich." Der 45-Jährige habe ihm den Eindruck eines gut integrierten Mannes vermittelt. "Ich weiß wirklich nicht, was da in der Nacht in ihn gefahren ist", sagte der 23 Jahre alte Deutsche. Das ermordete Mädchen habe häufiger im Laden mitgearbeitet. Dabei sei der Vater "total nett und normal" mit ihr umgegangen. Ein anderer Nachbar erklärte: "Wenn man in ein Land kommt, in dem sich Frauen frei entwickeln dürfen, muss man damit rechnen, dass sich die eigene Tochter ebenso entwickeln möchte."