Am Sonntag ist Weltnichtrauchertag. Meine letzte Zigarette habe ich vor 20 Jahren ausgedrückt - am Weltnichtrauchertag.

Meine letzte Packung Luckies habe ich aufgehoben. Halbvoll habe ich sie deponiert, im Kleiderschrank. Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn: Ich bin ein Raucher, der nicht raucht. Mit eisernem Willen hab ich es geschafft. Plötzlich schmeckte alles besser, intensiver. Treppen nahm ich wie im Flug. Mein Gewicht blieb erfreulicherweise stabil - das leichte Minus auf meinem Girokonto allerdings auch. Und wenn Freunde zu Besuch kamen und ihre Zigaretten alle waren, zauberte ich mein rot-weißes Schatzkästchen hervor, bot ihnen Zigaretten an. Bis nur noch eine Einzige in der Schachtel war.

"Die brauche ich", sagte ich einer guten Freundin, als sie zugreifen wollte. "Aber du rauchst doch nicht mehr", sagte sie mit vorwurfsvollem Blick. "Ich bin ein Raucher, der nicht raucht", sagte ich fest entschlossen. Jetzt bloß hart bleiben! - Die Freundin ging Zigaretten holen. Meine Packung blieb im Schrank. Dort liegt sie heute noch, unversehrt. Hat mittlerweile drei Umzüge mitgemacht. Sie ist meine wertvollste Zigarette, die allerletzte.

Manchmal zeige ich sie guten Freunden. Wie eine Reliquie. Ich bin ein Raucher, der nicht raucht. Seit 20 Jahren. Dafür bin ich jeden Tag ein bisschen dankbar.