Erstmals ist in New York ein Mensch an der aktuellen Schweinegrippe gestorben. Der Virus breitet sich weiterhin aus. Mittlerweile gibt es auch zwei Erkrankungen in Chile. In Japan schlossen hunderte Schulen.

New York/Kobe. Wie die „New York Times“ auf ihrer Homepage berichtete, erlag eine 55-jähriger Lehrer aus dem Stadtteil Queens der Krankheit. Die US-Behörden hatten nach dem Bekanntwerden der ersten Welle von Erkrankungen vorsichtshalber zahlreiche Schulen geschlossen, die jedoch inzwischen wieder öffneten. Nach dem Bericht über den Todesfall sind neuerliche Schulschließungen absehbar.

Die Schweinegruppe des zunächst in Mexiko nachgewiesenen neuen Typs mit dem Virus A (H1N1) breitete sich auch in den vergangenen 24 Stunden weiter aus. Aus Chile wurden erstmals zwei Erkrankungen gemeldet. Es handelte sich um Frauen im Alter von 25 und 32 Jahren. Die 32-Jährige war nach offiziellen Angaben am Samstag mit einem Flug aus der Dominikanischen Republik in die Heimat zurückgekehrt. In Japan erhöhte sich die Zahl der Erkrankten auf 129. Aus Sorge um einen Ausbruch der Schweinegrippe sind in Japan am Montag viele Schulen und Kindergärten geschlossen geblieben. Vor allem in den dicht besiedelten Gebieten um Kobe und Osaka nahm die Zahl der Schweinegrippefälle schnell zu.

Experten gehen davon aus, dass sich das Virus unter anderem bei einem Volleyballspiel zweier Schülermannschaften aus beiden Städten ausbreitete. Nach dem Turnier hatten mehrere Spieler und Trainer über Grippesymptome geklagt. Japans größtes Finanzinstitut, die Mitsubishi UFJ Financial Group, forderte dutzende Mitarbeiter auf, sicherheitshalber zu Hause zu bleiben. In Kobe ließen sich zahlreiche Menschen im Krankenhaus behandeln, in vielen Apotheken waren Atemschutzmasken ausverkauft. Ministerpräsident Taro Aso rief die Menschen zur Ruhe auf. Nach einer medizinischen Behandlung gehe es den meisten Grippe-Patienten schnell wieder gut.

Insgesamt gibt es inzwischen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) knapp 8500 Erkrankungen in 39 Ländern und 72 Todesfälle.