Carla Bruni nackt auf einer Einkaufstüte – viele Kunden der Bekleidungsfirma „Pardon“ durften die Frau des französischen Staatspräsidenten hüllenlos bestaunen und spazieren tragen. Doch Bruni forderte eine Strafe, weil sie die Verwendung des Bildes nicht genehmigte: 125 000 Euro wollte sie haben; 40 000 bekam sie.

Saint-Denis/La Reunion. Das Unternehmen auf der zu Frankreich gehörenden Insel La Reunion im Indischen Ozean ließ 10 000 Tüten mit dem Aktfoto für seine Kunden herstellen.

Es zeigt die Premiere Dame Frankreichs im Evakostüm, die Scham züchtig mit den Händen bedeckt. Das von einem Gemälde des Neoimpressionisten Georges Seurat inspirierte Foto von Starfotograf Michel Comte aus der Zeit, als Carla Bruni noch als Model arbeitete, sorgte bereits im vergangenen Frühjahr für Furore.

Das Auktionshaus Christie's hatte es damals während eines Staatsbesuchs der Sarkozys in London versteigert.

Durch die unautorisierte Reproduktion des Bilds auf der Tüte werde das Recht Brunis auf ihr Bild verletzt, erklärte das Gericht von Saint-Denis auf La Reunion. "Pardon" wird Berufung gegen das Urteil einlegen. "Wir haben die Dummheit begangen, aber 40 000 Euro ist ein sehr hoher Preis", sagte Unternehmenschef Per Mertes nach dem Urteilsspruch. Die Strafe bedrohe die gesamten Expansionspläne des Unternehmens. "Pardon" will eine neue Boutique in Paris aufmachen.

Für jede weitere Tüte, die die Firma in Umlauf brächte, müsste sie 100 Euro Strafe zahlen. Noch habe man 5500 Tüten im Lager, aber diese würden wie gefordert vernichtet, bekräftigte Mertes.

Die Sängerin hatte in der Vergangenheit schon einmal erfolgreich auf ihr Recht aufs eigene Bild gepocht. Der Billigflieger Ryanair musste 60 000 Euro zahlen, weil er kurz vor der Hochzeit mit einem Foto des Paares geworben hatte. Das Geld spendete die First Lady der Wohltätigkeitsorganisation "Restos du coeur", die im Winter Essen an Bedürftige verteilt.