Aus der qualvollen Enge einer Zwei-Zimmer-Wohnung in Berlin hat das Veterinäramt 1500 Vögel befreit. Die Wellensittiche wurden in mehrere Tierheime...

Berlin. Aus der qualvollen Enge einer Zwei-Zimmer-Wohnung in Berlin hat das Veterinäramt 1500 Vögel befreit. Die Wellensittiche wurden in mehrere Tierheime gebracht. "Es gab keine Volieren. Die Vögel flogen frei umher, der Boden und die Möbel waren komplett mit Kot, Federn und Futterresten übersät", berichtete Amtstierärztin Margrit Platzer. Der Besitzer, ein Frührentner, muss nun mit einer Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und das Tierseuchengesetz rechnen.

Nach Platzers Worten blieb in der Wohnung im Stadtteil Spandau nur der Schlafraum des Besitzers frei von Vögeln. Den Rest der Wohnung habe er mit Stangen aus Ästen ausgestattet und auch eine Reihe von Brutkästen aufgestellt. Futter und Wasser habe es gegeben, doch seien die Tiere krank. "Die gefährliche Papageienkrankheit wurde zwar nicht nachgewiesen. Aber die Tiere haben mit Sicherheit Parasiten wie Milben und Würmer."

"Dieser dramatische Fall ist leider keine Seltenheit", sagte der Präsident des Tierschutzvereins Berlin, Wolfgang Apel. Die Zahl sogenannter Tiersammler habe in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen. "Dabei handelt es sich um Menschen, die zunächst aus Tierliebe heraus Tiere anschaffen, mit ihrer Vermehrung aber die Kontrolle verlieren."