Rückkehr der Jurys beim Grand Prix: Der Eurovision Song Contest 2009 in Moskau wird mit einer veränderten Abstimmungsregel über die Bühne gehen. Es soll für jedes Land eine Jury geben, die zu 50 Prozent Einfluss auf die Punktevergabe der jeweiligen Nation hat. Das teilte NDR-Unterhaltungschef Ralf Quibeldey am Donnerstag mit.

Der Streit schwelt schon lange. Die Übermacht der osteuropäischen Länder machte die Musikveranstaltung zu einem "Heimspiel" der Künstler aus dem Osten. Die Beiträge beispielsweise aus Deutschland hatten gar keine Chance. Jetzt beschlossen die Verantwortlichen für den Eurovision Song Contest (ESC) auf einer Tagung in der russischen Hauptstadt, die Modalitäten zu ändern, um wieder mehr Gerechtigkeit in den Wettbewerb zu bringen. Die Jury soll jeweils aus fünf Mitgliedern bestehen, "die aus einem professionellen Musikumfeld" stammen. Daneben stimmen auch die Zuschauer wieder per Televoting ab.

Wer der Jury in Deutschland angehören soll, steht nach Angaben des Unterhaltungschefs noch nicht fest. Auch Angaben zum deutschen Vorentscheid, bei dem der Norddeutsche Rundfunk (NDR) immer federführend ist, wollte er noch nicht machen. Die deutsche Pop-Band "No Angels" war in diesem Jahr in Belgrad (Serbien) auf dem letzten Platz gelandet. Mit der neuen Abstimmungsregel zeigte sich der Grand-Prix-Chef sehr zufrieden: "Das ist eine gute Sache. Ich glaube, dass die Qualität der Musik so stärker zu ihrem Recht kommen wird."