Darf Adolf Hitler im ersten deutschen Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds in Berlin stehen? Diese Frage hat in der Hauptstadt einigen politischen Wirbel ausgelöst.

Berlin. Darf Adolf Hitler im ersten deutschen Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds in Berlin stehen? Diese Frage hat in der Hauptstadt einigen politischen Wirbel ausgelöst. Die Veranstalter sagen Ja und haben sich für den Diktator eine besondere Szenerie ausgedacht.

Mit finsterem Blick sitzt er in einem Kriegsbunker hinter einem Schreibtisch. An der Wand prangt eine Europakarte, die das Näherrücken der Roten Armee aus dem Osten und der alliierten Streitkräfte aus dem Westen dokumentiert. Die Besucher, die von diesem Sonnabend an in großer Zahl in der neuen Touristenattraktion unweit des Brandenburger Tors erwartet werden, sollen in der Figur einen gebrochenen Mann erkennen. "Ich glaube, wir präsentieren ihn in angemessener Weise", sagt die Berliner Tussaud-Managerin Susanne Keller. Bei Madame Tussauds in London steht seit Jahren ein Hitler aus Wachs. "Ich halte es für überflüssig und geschmacklos, Hitler in einem Wachsfigurenkabinett zu zeigen", kritisierte der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Johannes Tuchel.