Rund 14 Monate nach dem Verschwinden der kleinen Madeleine McCann (damals 3) hat die portugiesische Polizei die Ermittlungen in dem Fall ohne Ergebnis eingestellt.

Lissabon. Rund 14 Monate nach dem Verschwinden der kleinen Madeleine McCann (damals 3) hat die portugiesische Polizei die Ermittlungen in dem Fall ohne Ergebnis eingestellt. Die Generalstaatsanwaltschaft in Lissabon bestätigte gestern, einen Abschlussbericht der Ermittler erhalten zu haben. Damit sei der Fall aber noch nicht zu den Akten gelegt, betonte die Anklagebehörde.

Darüber werde erst nach Prüfung des Berichts entschieden. Die Staatsanwaltschaft werde auf der Grundlage des - Dutzende Aktenordner umfassenden - Polizeiberichts die Entscheidung treffen, ob zusätzliche Ermittlungen nötig seien. Die Kriminalpolizei hatte in dem Dossier eingeräumt, keinen Schuldigen gefunden zu haben, den sie für das Verschwinden von Madeleine verantwortlich machen könnte.

"Die Ermittler haben keine Beweise, die es ihnen erlaubten, im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Mädchens gegen die Eltern Anklage zu erheben", berichtete die Zeitung "Correio da Manhã". Die Generalstaatsanwaltschaft wies darauf hin, dass die für diesen Fall verhängte Nachrichtensperre noch bis Mitte August gelte.

Madeleine war am 3. Mai 2007 aus der Ferienwohnung ihrer britischen Eltern an der Algarve-Küste in Südportugal spurlos verschwunden. Die Ermittler gingen zunächst von einer Entführung aus. Später neigten sie zu der Annahme, dass das Mädchen wahrscheinlich noch in der Ferienwohnung getötet und die Leiche versteckt wurde. Sie verdächtigten auch die Eltern. Kate und Gerry McCann (beide 40) organisierten ihrerseits eine weltweite Suchaktion. Wochenlang ging "Maddies" Bild durch die Presse. Immer wieder wollten Zeugen sie gesehen haben. Jedesmal irrten sie sich.