Auf den Tag genau zwei Jahre nach seinem Absturz von einem 52 Meter hohen Seil in Hamburg ist Johann Traber junior erstmals wieder als Hochseilartist aufgetreten.

Rust. Auf den Tag genau zwei Jahre nach seinem Absturz von einem 52 Meter hohen Seil in Hamburg ist Johann Traber junior erstmals wieder als Hochseilartist aufgetreten. Der 24-Jährige fuhr gestern im Europa-Park im badischen Rust mit einem Motorrad auf einem Drahtseil auf eine Höhe von 52 Metern. Begleitet wurde Traber von seiner Schwester Katharina (20). "Ich bin zurück im Leben", sagte Traber. "Ich weiß, dass ich es wieder kann." Angst habe er vor dem Hochseil-Auftritt nicht gehabt, betonte Traber. Allerdings habe er schon etwas mehr Lampenfieber gespürt und Respekt empfunden. "Aber mit Angst wäre das gar nicht gegangen, die lähmt einen nur." In den kommenden Monaten wolle er sein Training intensivieren und weitere Auftritte vorbereiten.

Am 21. Mai 2006 war der Artist am Hamburger Jungfernstieg bei einer Darbietung vom Seil gestürzt, als ein von innen verrosteter Mast abknickte. Traber schleuderte gegen die Stange und blieb lebensgefährlich verletzt in 25 Meter Höhe in einem Sicherungsseil hängen. Bei dem Unglück hatte er unter anderem einen Schädelbasisbruch erlitten. Er lag sechs Wochen im Wachkoma und musste später wieder mühsam laufen sowie sprechen lernen.

Die Trabers zählen zu den bekanntesten deutschen Artistenfamilien mit einer Seiltänzertradition seit 1799. Berühmt wurden sie unter anderem durch spektakuläre Aktionen auf der Zugspitze und am Stuttgarter Fernsehturm. Mit Motorrädern auf dem Seil haben sie mehrere Weltrekorde aufgestellt.