Leiden für die Umwelt, oder was haben Brusthaare eines Mannes mit dem Regenwald zu tun?

Klar, die menschliche Behaarung stammt aus einer Zeit, da man(n) noch in freier Natur sein Auskommen finden musste, nicht selten bei Schnee und Kälte. Heutzutage, da die Winter ausfallen, sind Haare eigentlich überflüssig. Die Evolution hat das längst gemerkt und so manchem Vertreter des starken Geschlechts sichtbar das Haupthaar gelichtet - im modernen Finanzdschungel ist ein kühler Kopf auch wichtiger als ein gut gewärmter Schädel.

Ein Hollywood-Recke, der trotz seiner 65 Jahre noch recht dichtes Haupthaar besitzt, hat sich jetzt seiner Brusthaare entledigt - und das für die Umwelt. Nachdem Harrison Ford zum vierten Mal die legendäre Rolle des Archäologen und Abenteurers Indiana Jones gespielt und das mystische "Königreich des Kristallschädels" gesucht hat (läuft heute im Kino an), darf er aus dem Hollywood-Dschungel wieder in die normale Welt auftauchen - und da braucht man keine Haare. Also hat sich der wackere Senior vor laufender Kamera die Brustbehaarung entfernen lassen und die quälende Variante mit Wachs gewählt.

Der Hintergrund der schmerzhaften Prozedur: "Indy" will damit ein Zeichen gegen die Abholzung der Regenwälder und für den Kampf gegen die globale Klimaerwärmung setzen. "Das hat wirklich wehgetan. Sein Gesichtsausdruck ist echt, da ist nichts geschwindelt", erklärte Peter Seligman, Chef der Umweltschutzorganisation Conservation International. "Jedes bisschen Regenwald, das dort ausgerissen wird, tut uns hier wirklich weh", erklärt Ford in einem 30-Sekunden-Filmchen. Normalerweise tritt er ja nicht für derartige Spots vor die Kamera, doch da er im Verwaltungsrat von Conservation International sitzt, machte Ford eine Ausnahme. Ohne Brustfell ist es bei der Klimaerwärmung ja auch viel angenehmer.

Nun könnte man überlegen, mit welchen Aktionen sich deutsche Politiker oder Schauspieler in Szene setzen sollten. Auf eher psychische Weise schmerzhaft muss für das Model Heidi Klum die Aktion "Licht aus" im Dezember 2007 gewesen sein. Von 20 bis 20.05 Uhr saß sie im Dunkeln - niemand sah ihre Schönheit. Manfred Krug sollte auf das Haarerupfen besser verzichten, ebenso Heiner Lauterbach. Aber warum beißt sich Dieter Bohlen nicht mal werbewirksam auf die Zunge? Vielleicht würde er dann ein Weilchen seinen Mund halten - die Umwelt würd's ihm sicher danken.