Die Geschichte wäre zu schön, wenn sie denn wahr gewesen wäre: Der Potsdamer Gymnasiast Nico Marquardt (13) soll Berechnungen der US-Weltraumbehörde Nasa korrigiert - und diese ihm sogar Recht gegeben haben.

Houston/Potsdam. Gestern allerdings kam das förmliche Dementi aus den USA: "Die Berichte darüber stimmen nicht. Nicht wir, sondern der Schüler hat sich geirrt", sagte Nasa-Sprecher Dwayne Brown. "Wir bleiben bei unseren Zahlen." Worum es geht?

Am 13. April 2036 kreuzt Asteroid "Apophis" die Erdumlaufbahn. Der Potsdamer Schüler hatte für den Regionalausscheid von "Jugend forscht" berechnet, dass die Gefahr, dass der Asteroid mit der Erde zusammenstößt, viel höher ist als von der Nasa vorhergesagt: Schätzt diese die Kollisionswahrscheinlichkeit auf 1:45 000, sieht Nico sie bei 1:450. Der Schüler ging bei seinen Berechnungen davon aus, dass der Asteroid bei seiner Annäherung an die Erde 2029 womöglich mit einem der künstlichen Satelliten im geostationären Erdorbit zusammenstoßen und dadurch Richtung Erde abgelenkt werden könnte. Die Nasa schließt jedoch einen solchen Zusammenstoß aus. Der 2004 entdeckte "99942 Apophis" mit einem Durchmesser von knapp 300 Metern zählt zu den Kleinkörpern im Weltall. Die Bahn des nach dem altägyptischen Gott der Zerstörung benannten Asteroiden verläuft größtenteils zwischen Erde und Venus. Bei einem Einschlag auf der Erde würde er schwerste Zerstörungen anrichten.