Hamburg. Auf die Frage, was schöner sei, Sex oder Weihnachten, lautet die Antwort in eingefahrenen Beziehungen häufig: Weihnachten. Weil es öfter stattfindet.

Vielversprechende Lösungsansätze, die ehelichen Pflichten über das Niveau der Duldungsstarre hinaus anzuheben, hat es durchaus immer gegeben. So wird vom US-Bestsellerautor Raymond Chandler berichtet, dass seine reizende Frau Cissy die Hausarbeit im Eva-Kostüm zu erledigen pflegte, wenn er schrieb. Die literaturgeschichtlich bedeutsame Frage, ob dies qualitativ eher der Ehe oder den Manuskripten zugutekam, harrt noch der Klärung.

Eine amerikanische Studie kommt nun zu dem Ergebnis, dass die Lust von Frauen auf eheliche Wonnen steil ansteigt, wenn der Gatte sich zuerst einmal hingebungsvoll den häuslichen Pflichten widmet. Frei nach Loriots unsterblichem Motto "es saugt und bläst der Heinzelmann", vermag der Mann mittels Staubsauer und Mülleimer seine Liebste auf das Angenehmste zu erhitzen. Dabei gilt Hausarbeit eigentlich für beide Geschlechter nicht eben als Höhepunkt sinnenfroher Freizeitgestaltung. Die amerikanische Komikerin Joan Rivers stöhnte einmal: "Da bezieht man die Betten und wäscht das Geschirr ab - und nach einem halben Jahr geht alles von vorne los."

Für das wegweisende Buch "Pornografie für Frauen" einer einschlägig tätigen US-Frauenorganisation posierten jedoch stramme Kerle in rosafarbenen Schürzen und mit Spülbürsten - offenbar das Wirkungs-Pendant zu Strapsen und Stiefeln.

Pete Paphides, selber sturm-erprobter Hausmann und im Zweitberuf Autor der Londoner "Times", brachte jedoch eher ernüchternde Erfahrungen ein: Wenn er nach einer Feier den Abwasch mache, dabei auch noch drei oder vier Pfannen schrubbe und anschließend erwartungsfroh ins Schlafzimmer eile, liege dort seine Frau im Bett - allerdings fest eingeschlafen.

Tja - die Ehe ist gut für Frauen, sagte schon Ephraim Kishon. Sein Fazit: Deshalb sollten auch nur Frauen heiraten.

Natürlich ergeben sich in langjährigen Beziehungen auch dann mal erotische Durststrecken, wenn einer der Partner beruflich viel unterwegs ist. Der Fürst von Ligne, Österreichs Feldherr im Siebenjährigen Krieg, fand dafür offenbar eine befriedigende Lösung. Als ihn seine Frau nach der Rückkehr fragte, ob er ihr während der langen Abwesenheit auch treu gewesen sei, entgegnete der Fürst: "Aber ja. Oft."