Bayern droht eine neues “Bruno“-Problem.

Bayern droht eine neues "Bruno"-Problem. Nachdem der rund 200 Kilo schwere Moritz in Österreich aus dem Winterschlaf erwacht ist, hat er Kurs auf die bayerische Grenze genommen. Auf seinen Streifzügen durch die Wälder wurde er nur 50 Kilometer entfernt von Deutschland gesichtet.

Seinem Vorgänger, dem "Problembären" Bruno, ist der Besuch gar nicht gut bekommen. Er war 2006 von einem Jäger erschossen worden, was in der ganzen Republik für Wirbel gesorgt hatte. Nun rüstet man sich im Nationalpark Berchtesgaden zwar für eine mögliche Ankunft des Bären. Man wolle ein Fiasko wie bei Bruno verhindern. Ulrich Brendel von der Nationalparkverwaltung sagte aber auch: "Die Sicherheit der Menschen hat Priorität vor dem Schutz der Bären."

Nach Informationen der Umweltschutzorganisation WWF in Wien ist das Problem des Bären ein fehlendes Weibchen. Von ehemals 35 Braunbären konnten nur noch Spuren des Männchens Djuro (19) und seines sieben Jahre alten Sohnes Moritz in Österreich nachgewiesen werden. "Es scheint, als hätten wir mit Elsa jetzt auch noch das letzte reproduktionsfähige Weibchen verloren", erklärte WWF-Projektleiter Christoph Walder. Die achtjährige Elsa, Halbschwester von Moritz, hinterließ ihre letzte Pfotenspur Anfang 2007 in der Steiermark. Moritz suchte schon im vergangenen Jahr vergeblich ein Weibchen für die Paarung. Und auch jetzt geht es ihm vermutlich um das Gleiche. Er sei allerdings kein "Problembär", versicherte der WWF-Experte. Moritz habe immer eine natürliche Scheu vor den Menschen gezeigt.