FREIBURG. Seine Freunde nannten ihn "Teddy", weil er lieb und fürsorglich war. Bis zum 20. April dieses Jahres lebte Christian S. (31) völlig unauffällig bei seiner Familie und später bei seiner ersten Freundin. In diesem Monat wollte er heiraten. Dann überfiel und ermordete er im südbadischen Weindorf Auggen die 13-jährige Mirjam.

Am Freitag wurde der nicht vorbestrafte Arbeiter vom Landgericht Freiburg zu lebenslanger Haft verurteilt. "An der Schuld des Angeklagten gibt es keine Zweifel", sagte Richter Georg Royen. Christian S. hatte geplant, das Mädchen zu vergewaltigen. Doch dazu kam es nicht. Schon in den ersten Sekunden des Überfalls habe er Angst bekommen. Der Richter: "Er brachte Mirjam um, weil er von ihr nicht wiedererkannt werden wollte." Erst schlug er mit einer Bierflasche auf sie ein und erdrosselte sie schließlich mit ihrer Jacke. In seinem Schlusswort vor Gericht sagte Christian S.: "Es tut mir leid. Aber ich weiß, dass keine Entschuldigung der Welt das Leben zurückbringt."

Der Angeklagte ist nach Aussage der Gutachter voll schuldfähig. Auf seinem Computer wurden 263 Dateien mit pornografischen - zum Teil auch kinderpornografischen - Bildern gefunden. Er kann frühestens nach 15 Jahren aus der Haft entlassen werden.