Der Magier steht unter dem Verdacht, eine Zuschauerin vergewaltigt zu haben. Lässt der Künstler systematisch weibliche Fans abschleppen?

New York. Er zauberte schon mal ganze Eisenbahnzüge oder die Freiheitsstatue weg. Jetzt würde er vermutlich selbst am liebsten verschwinden. Das FBI ermittelt gegen David Copperfield (51) wegen Verdachts der Vergewaltigung. Und im Internet tauchte ein geheimes Papier auf, das den großen Magier schwer belasten könnte. Es sind Anweisungen Copperfields an seine Angestellten, schöne Frauen nach der Show hinter die Bühne zu locken.

Ein Mitarbeiter hat mehrere Seiten des Vertrags dem Online-Magazin TMZ.com zugespielt. Genüssliche Zeile: "How to pick up chicks" - "wie man Hühner einsammelt".

Offiziell heißt das Ganze natürlich anders: "Show Participation" (Show-Teilnahme) oder "Meet and Greet" (Treffen und Grüßen). Der erste Schritt: "Gehen Sie direkt an die Sitze aller, die zum Meet & Greet bleiben sollen. Sagen Sie, sie sollen sitzen bleiben. Behalten Sie die Gäste im Auge." Normale Fanpflege oder mehr? Angeblich geht es darum, Zuschauer hinter die Bühne zu holen, damit David sich persönlich bei ihnen bedankt oder ihnen Autogramme gibt.

Aber: Es gibt auch noch eine Kategorie "Special". Dabei handelt es sich laut TMZ.com um gut aussehende Frauen, die für spätere Projekte interessant seien und die extra zur Seite genommen werden sollen. Copperfield weist seine Angestellten an, perfekt für den Fang ausgerüstet zu sein: Klemmbrett, Stifte, Polaroid- und Digitalkamera - und vor allem Prospekte von Copperfields Bahamas-Inseln.

Der Magier nimmt die Frauen während seiner Shows selbst ins Visier und hat eine geheime Zeichensprache entwickelt, um seinen Assistenten zu signalisieren, wer ihn interessiert. Und er hat für die Auserwählten einen Codenamen: "Skorpione". Falls Frauen in männlicher Begleitung sind, lautet die Anweisung: "Manchmal machen Freunde oder Ehemänner uns das Leben schwer. Geben Sie Ihr Bestes, sie zum Bleiben zu bewegen. Aber wir können niemanden zwingen . . . "

Hinter der Bühne wird es dann deutlicher. Die Frauen sollen einen Fragebogen ausfüllen - und zwar möglichst allein. Da wird dann gefragt: "Wo lebst du? In welchem Hotel bist du abgestiegen? Wie lange bist du in der Stadt? Mit wem bist du hier? Boyfriend? Ehemann? Was machst du beruflich? Studierst du?"

Anschließend wird den Frauen ein Besuch auf den Privatinseln des Magiers in Aussicht gestellt. "Weißt du eigentlich, dass David kürzlich einige Bahamas-Inseln gekauft hat? Sie sind wunderschön und wir haben dort eine Menge Projekte laufen: Werbekampagnen, TV, Radio. Wir würden gern mit dir in Kontakt bleiben, falls es mal einen Job in der Zukunft gibt."

Bis zu den Vergewaltigungsvorwürfen wäre dieses Papier noch kein Problem gewesen. Jetzt erscheint es in einem anderen Licht. Eine 21-Jährige aus Seattle (US-Staat Washington) hatte beim FBI ausgesagt, sie sei nach einer Einladung auf die Bahamas zwei Tage lang von David Copperfield geschlagen und vergewaltigt worden. Angeblich hatte man ihr versprochen, bei einer Modelkarriere behilflich zu sein.