BERLIN. Das Berliner Universitätsklinikum Charitee hat Konsequenzen aus der Ermordung von fünf Patienten durch eine Krankenschwester angekündigt. So soll die Kommunikation verbessert werden, sagte der ärztliche Direktor, Ulrich Frei, bei der Vorstellung eines Expertenberichts zur Patientensicherheit.

Probleme sehen die Fachleute besonders bei der lückenlosen Betreuung der Patienten und dem Arbeitsklima auf einzelnen Stationen. Die Mordserie hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Krankenschwester war Ende Juni zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Die Experten beobachteten besonders auf der von den Morden betroffenen kardiologischen Intensivstation "markante Defizite" bei der Betreuung. Wie das Kommissionsmitglied Peter M. Suter sagte, leidet die Versorgung vor allem daran, dass Ärzte auf den Intensivstationen immer wieder auch Aufgaben in anderen Abteilungen wahrnehmen müssen. Als Lösung schlägt er die Zusammenlegung der Intensivstationen vor, damit mehr Ärzte anwesend sein können. Auch die Kommunikationskultur soll verbessert werden. Dem Bericht zufolge herrscht "besonders in Konfliktsituationen" ein starkes Obrigkeitsdenken.