WIEN/MÜNCHEN. Blitzschläge, überflutete Straßen und Keller: Bei schweren Unwettern in Österreich, Deutschland und der Schweiz kamen mindestens vier Menschen ums Leben.

In Tuttlingen (Baden-Württemberg) wurde ein Sanitäter der Johanniter-Unfallhilfe von der Metallstange eines einstürzenden Zeltes tödlich getroffen, die sich durch den Rettungswagen gebohrt hatte. Sein Kollege wurde schwer verletzt. In Nordrhein-Westfalen tötete ein Blitz einen Erdbeerpflücker. Vielerorts wurden Straßen und Keller überflutet, Bäche schwollen zu reißenden Flüssen an. Blitze setzten Wohnhäuser in Brand. Die Schäden gehen in die Millionen. Im Flug- und Bahnverkehr kam es zu Ausfällen und Verspätungen. Auch die Kunst hatte zu leiden: In Kassel stürzte ein populäres Kunstwerk der Documenta ein, der zwölf Meter hohe Holzturm "Template" des chinesischen Künstlers Ai Weiwei.

In der österreichischen Hauptstadt Wien kam es bei einem schweren Gewitter ebenfalls zu Todesopfern. Der Führer eines Baukrans, der von Windböen umgeworfen wurde, kam ums Leben. Eine Frau (60) wurde von einem umstürzenden Baum erschlagen. In Tirol und Salzburg blockierten mehrere Murenabgänge die Straßen. In allen Landesteilen wurden Bäume geknickt, Bäche traten über die Ufer. Hagelkörner zerstörten zahlreiche Hausdächer. Das Wiener Konzert der US-Sängerin Barbra Streisand (65) im Hof von Schloss Schönbrunn fiel aus. Die 15 000 Besucher hatten bis zu 1000 Euro für ihre Karten gezahlt. Es soll heute nachgeholt werden.

Land unter auch in der Schweiz, wo es zu zahlreichen Erdrutschen und Überschwemmungen kam.