ZÜRICH. Das Publikum in Zürich gilt als schwierig. Wer dort Konzerte gibt, dem kann es leicht passieren, dass der Funke nicht überspringt. Die legendäre US-Sängerin und Schauspielerin Barbra Streisand (65) - zuvor noch nie zu Gast in Zürich - konnte ihr Publikum mitreißen.

Zum Start ihrer ersten Europatournee lieferte sie genau das, was die meist älteren Zuhörer verlangten: Musik vom Broadway, schnörkellos, routiniert und von wohl dosierten Effekten begleitet. Das 60-köpfige Orchester aus New York schuf den passenden Rahmen, wenngleich es die Sängerin oft etwas schwer hatte, gegen die dominanten Klänge durchzudringen.

Zuvor hatte Barbra Streisand erklärt, die Tour ermögliche es ihr, mehr Geld für soziale Projekte zu sammeln. Die Einkünfte aus den Konzerten kommen hauptsächlich ihrer Stiftung zugute. Die Streisand Foundation unterstützt europäische Organisationen, die sich die Hilfe in Bereichen wie Umweltschutz, Erziehung und Gesundheitsinitiativen zur Aufgabe gemacht haben. Wohl deshalb war das Hallenstadion in Zürich trotz der deftigen Eintrittspreise von teils mehr als 1000 Euro nahezu ausverkauft. Wegen ihrer jüdischen Abstammung wollte Barbra Streisand nie deutschen Boden betreten. Jetzt macht sie eine Ausnahme. Ihr erstes und einziges Deutschlandkonzert

gibt sie am 30. Juni in Berlin auf der Waldbühne.