Sexy. Der Trend der Mailänder Mode ist klar und eindeutig. Frauen zeigen wieder Haut.

Mailand. Minimal-Chic? Davon müssen sich modebewusste Frauen endgültig verabschieden. Wer es schlicht liebt, ist mit den italienischen Designern schlecht bedient. Die Botschaft der Mailänder Modewoche für Frühjahr und Sommer 2003: Kurze Röcke, transparente Oberteile, hohe Absätze - nichts für Frauen, die nicht die Figur von Jennifer Lopez haben. Eine von ihnen feierte in Mailand ein glänzendes Comeback: Twiggy. Die 53-jährige Britin, Vorbild der heutigen Mager-Models, ging für den italienischen Modemacher Gattinoni über den Laufsteg. "Neben diesen anderen Mädchen bin ich ziemlich dick und klein", sagte sie. Seit sie vor rund 30 Jahren ihre Karriere aufgab, habe sie neun Kilo zugelegt. In Mailand unübersehbar: Ihre Erbinnen sind wieder im Kommen. Schlimmer noch: selbst gestandene Vorführdamen wie Naomi Campbell haben sich dem Dürr-Trend angeschlossen. Supermodel Eva Herzigowa, die einst mit ihren Rundungen Werbung für den Wonderbra machte, wirkt nur noch wie ein Schatten ihrer selbst. Zum Glück gibt es Ausnahmen. Aber auch für Frauen mit Normalgewicht gilt: Körperbewusstsein und Mut zu Sexy-Outfits sind nächsten Sommer in jedem Fall gefragt, egal, ob Armani oder Biagiotti, Gucci , Pucci, Dolce & Gabbana oder Jil Sander auf dem Etikett steht. Die Unfarbe Schwarz bleibt im Schrank. Gold und Silber sind angesagt, dazu Schilfgrün, Beige und Blau. Während Designer Tom Ford von Gucci auf Kleider und Röcke setzt, bietet Klassiker Giorgio Armani Hosen in allen Längen und allen Weiten an. Seine junge Linie Emporio, die bald auch in Deutschland zu kaufen sein wird, orientiert sich am Charme der Latinofrauen. Schwingende Röcke und verspielte Jäckchen machen es einfach, lässig und dennoch elegant zu sein.