MÜNCHEN. Sie ist eine Legende: Elly Beinhorn wird heute 100 Jahre alt. Sie lebt in einem Seniorenheim in München.

Deutschlands berühmteste Luftfahrt-Pionierin machte im Jahr 1928 den Sportfliegerschein - unerhört für die Tochter eines ehrbaren Kaufmanns aus Hannover. Schon als 24-Jährige flog sie mit einem Klemm-Flugzeug allein nach Afrika. Dieser erste große Flug im Januar 1931 machte sie weltbekannt. Ihr Ziel, das damalige Portugiesisch-Guinea, erreichte sie nach 70 Stunden und 7000 Kilometern. Auf dem Rückflug blieb Elly Beinhorn vier Tage in der Wüste verschollen. Sie hatte wegen eines Ölrohrbruchs notlanden müssen und konnte Timbuktu erst nach einem 50-Kilometer-Marsch erreichen. Ende 1931 startete sie zu einem Weltflug, bewältigte den Himalaja, nahm Kurs auf Kalkutta, Bangkok und Bali, landete schließlich im westaustralischen Perth. Flüge nach Afrika, Südostasien, Süd- und Mittelamerika wurden für sie zur Selbstverständlichkeit.

Zum Liebling einer ganzen Nation wurde Elly Beinhorn, als sie 1936 den Rennfahrer Bernd Rosemeyer ( 28) heiratete. Sie galten als das deutsche Traumpaar der 30er-Jahre. Es war nur ein kurzes Glück. Bernd Rosemeyer starb 1938 beim Weltrekordversuch auf der Autobahn Frankfurt-Darmstadt in seinem Auto-Union-Rennwagen, als ihn bei mehr als 430 km/h eine Windböe traf. Heute ist Elly Beinhorn stolz darauf, dass es mit ihrem Enkel wieder einen Bernd Rosemeyer gibt. Ihren Geburtstag wird sie im Kreis der Familie verbringen.