HEILBRONN. Im Fall der toten Polizistin Michelle K. (22) sind in Heilbronn schon 300 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. "Die Zahl der Angaben, hat sich deutlich erhöht", sagte ein Sprecher. Eine heiße Spur sei bislang aber nicht dabei.

Die Sonderkommission "Parkplatz" hofft auf weitere Augenzeugen, darunter ein älteres, Rad fahrendes Paar, das kurz vor oder nach der Schießerei am Tatort, der Theresienwiese, vorbeigekommen sein könnte. Gefahndet wird nach zwei Tätern. Sie sollen am Mittwoch mit Kopfschüssen die Streifenpolizistin getötet und ihren 24 Jahre alten Kollegen, einen Polizeimeister, schwer verletzt haben. Er liegt noch immer im Koma. Die Obduktion ergab, dass die Frau aus ganz kurzer Entfernung oder sogar mit direkt angesetzter Pistole erschossen wurde. Möglicherweise liegen die Hintergründe des Mordes im Bereich der organisierten Kriminalität. Es könnte um Rauschgift gegangen sein. Die Polizei ermittelt deswegen auch in Osteuropa. "Was Heilbronn anbetrifft, gehen wir davon aus, dass es eine Tat ist, die nicht zwingend von einem Deutschen begangen wurde", sagte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Wolfgang Speck.

Unterdessen gedachten die Heilbronner mit einer Kranzniederlegung der erschossenen Polizistin. Zu einem Gottesdienst in der Heilbronner Kilianskirche kam am Freitag auch Ministerpräsident Günther Oettinger (53, CDU).