Schlusslicht mit einer ellenlangen Mängelliste war der süditalienische Tunnel Paci 2 auf der A 3 zwischen Salerno und Reggio Calabria bei Scilla. Dort suchten die Tester vergeblich nach Notbeleuchtung, Notrufen, Feuerlöschern, Notgehwegen oder Ersatzstromversorgung. Der ADAC überprüfte 51 Tunnel in 13 europäischen Ländern.

MÜNCHEN. Die Bilder von den Brandkatastrophen sind unvergessen. 1999 starben im Montblanc-Tunnel 39 Menschen, im selben Jahr kamen im Tauerntunnel zwölf Autoinsassen ums Leben. Viele Menschen fahren durch längere Tunnel seither nur mit einem mulmigen Gefühl. Aus gutem Grund: Denn auch beim ADAC-Tunneltest 2007 fiel wieder jede fünfte unterirdische Röhre in Europa wegen gravierender Sicherheitsmängel glatt durch. Ein schwerer Unfall in diesen Tunneln würde "mit großer Wahrscheinlichkeit katastrophale Folgen haben", sagte ADAC-Vizepräsident Günter Knopf in München.

Schlusslicht mit einer ellenlangen Mängelliste war der süditalienische Tunnel Paci 2 auf der A 3 zwischen Salerno und Reggio Calabria bei Scilla. Dort suchten die Tester vergeblich nach Notbeleuchtung, Notrufen, Feuerlöschern, Notgehwegen oder Ersatzstromversorgung. Der ADAC überprüfte 51 Tunnel in 13 europäischen Ländern. 18 Tunnel erhielten die Note "sehr gut", elf ein "gut", zwölf wurden mit "ausreichend" bewertet. Von den durchgefallenen Tunneln wurden drei als "bedenklich" eingestuft, sieben sogar als "mangelhaft". Sieger wurde der Tunnel Brinje auf der A 1 Zagreb-Split in Kroatien.

Und hier die sieben getesteten deutschen Tunnel: Spitzenreiter sind der Tunnel Tiergarten-Spreebogen (B 96) in Berlin und der Tunnel Nollinger Berg (A 861) bei Rheinfelden (Baden-Württemberg). Als insgesamt "sehr gut" wurden auch der Tunnel Malberg (B 260) in Bad Ems (Rheinland-Pfalz) und der Tunnel Burgholz (Landesstraße 418) bei Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) eingestuft.

"Ausreichend" erzielten der Tunnel Hugenwald (B 294) bei Waldkirch (Baden-Württemberg) und der Tunnel Staufer (B 10) bei Annweiler (Rheinland-Pfalz). Der Tunnel Gernsbach (B 462) im Schwarzwald (Baden-Württemberg) fiel mit der Gesamtbewertung "bedenklich" durch.

Internet: www.ADAC.de