AUCKLAND. War es brennender Weltraumschrott oder ein Meteorit? Fest steht: Ein unbekanntes Flugobjekt hat über dem Südpazifik einen chilenischen Passagierjet nur um Sekunden verfehlt.

Der Pilot des Airbus A340 alarmierte die neuseeländische Flugaufsicht, dass nur etwa acht Kilometer vor seiner Maschine ein brennendes Teil vom Himmel gefallen sei. Acht Kilometer legt ein Flugzeug bei 900 km/h innerhalb von rund 30 Sekunden zurück. Das Objekt habe den Nachthimmel erleuchtet, berichtete der Pilot. Ein weiteres Teil sei hinter ihm heruntergefallen. Der Lärm habe die Flugzeuggeräusche übertönt. Die Maschine der Gesellschaft Lan Chile war mit bis zu 271 Passagieren von Chile nach Auckland in Neuseeland unterwegs. Sie landete planmäßig.

Russland widersprach dem Verdacht, bei dem Objekt könnte es sich um einen entsorgten russischen Progressfrachter von der Internationalen Raumstation ISS gehandelt haben. Das Transportraumschiff sei erst zwölf Stunden später in den Südpazifik gestürzt.

Detlef Alwes vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt glaubt eher an einen Meteoriten: "Wenn es fast senkrecht vom Himmel fällt, kann man Weltraummüll ausschließen." Es bestehe immer ein Risiko, dass Teile von Raumstationen oder Raketen herunterfallen. Bei der Nasa sei der Müll im All erfasst. "Wenn ein größeres Teil heruntergekommen ist, werden die Amerikaner das in ein paar Tagen wissen."