KOPENHAGEN. Forscher des kanadischen Forschungs- und- Grabungsunternehmens Hudson Resources Inc. haben in Südwestgrönland bei Kangerlussuaq einen Diamanten von beachtlicher Größe gefunden. Der Diamant wiegt 2392 Karat. Er ist damit etwa 20-mal größer als der Diamant, der bisher als der größte Diamant Grönlands galt. Außerdem wurden fünf weitere Diamanten gefunden, die zwischen 399 und 191 Karat wiegen, erklärte Fritz Baumann, Gemeindevorsitzender von Kangerlussuaq, nicht ohne Stolz.

Die Grabungsfirma untersucht seit mehreren Jahren die geologischen Beschaffenheiten Südwestgrönlands. Falls sich die Vermutungen bestätigen und reichlich Diamanten in der grönländischen Erde sind, soll eine Mine aufgebaut werden. Sie würde etwa 500 Arbeitsplätze schaffen. Die größten Diamantenvorkommen befinden sich in Russland, Afrika, insbesondere in Südafrika, Namibia, Botswana, der Demokratischen Republik Kongo und Sierra Leone sowie in Australien und in Kanada. Erst durch die Bearbeitung wird der Rohdiamant zum Brillanten. Schmucksteine werden nach den vier so genannten "c", Karat (carat), Reinheit (clarity), Farbe (colour), und Schliff (cut) bewertet.

1905 wurde in Südafrika der bisher größte Diamant gefunden. Er hatte 3106 Karat und ist nach dem Minenbesitzer Sir Thomas Cullinan benannt. Der britische König Edward VII. (1841-1910) bekam ihn 1907 vom Gouverneur Südafrikas zum Geburtstag geschenkt. Der Stein wurde geteilt und in den Kronjuwelen verarbeitet.

Karat, die Maßeineinheit für Edelsteine, leitet sich von der arabischen beziehungsweise griechischen Bezeichnung für die Samen des Johannisbrotbaums (lat. Ceratonia siliqua) ab. Diese wurden früher als Gewichte verwendet, da sie sehr gleichmäßig groß sind. Ein Karat entspricht genau dem Gewicht von 0,2 Gramm.