LONDON. Archäologen haben in der Nähe der britischen Kultstätte Stonehenge Überreste eines jungsteinzeitlichen Dorfes entdeckt. Acht Häuser wurden bereits freigelegt. Die Forscher gehen davon aus, dass dort die Menschen lebten, die den rätselhaften Steinkreis errichteten.

"Auf dem Gelände haben einst mehrere Hundert Menschen zu ebenjener Zeit gewohnt, als Stonehenge erbaut wurde", sagt Archäologe Mike Parker Pearson von der Universität Sheffield. Es seien Dutzende Feuerstellen entdeckt worden sowie Tierknochen, Umrisse von Betten und hölzernen Schränken.

Die Reste des größten neolithischen Dorfes, das jemals in Großbritannien gefunden wurde, liegen bei Durrington Walls, rund drei Kilometer von Stonehenge entfernt. Laut Radiokarbonanalyse wurde die Siedlung etwa 2600 v. Chr. errichtet. Pearson: "Aus der Zeit stammt auch die Cheops-Pyramide in Ägypten."

Die Entdeckung der kleinen Holzhäuser stützt die Theorie, dass Stonehenge nicht isoliert erbaut wurde, sondern Teil eines religiösen Komplexes war, der als Friedhof und Gedenkstätte genutzt wurde.