LONDON. Zwei Tote in einer Woche. Die Modewelt ist geschockt. Erst starb das brasilianische Topmodel Ana Carolina Reston (21) an Magersucht, jetzt eine 20-jährige Modestudentin aus São Paulo. Sie aß eine Woche nichts, weil sie es auf 45 Kilo schaffen wollte, um sich ihren Traum vom Laufsteg zu erfüllen.

Jetzt hat sich Twiggy (57) zu Wort gemeldet. Sie war in den 60er-Jahren mit ihrer spindeldürren Figur weltweit bekannt geworden. Heute sagt das Ex-Model: "Diese hervorstehenden Wangenknochen, die eingefallenen Brüste und knochigen Arme sind furchterregend." In der Londoner "Mail On Sunday" warnt sie Teenager davor, diesen Trend mitzumachen. Twiggy ("Zweiglein"), die mit bürgerlichem Namen Lesley Hornby heißt: "Ich war damals sehr dünn, aber ich habe immer vernünftig gegessen. Dünnsein war in meinen Genen." Für sie seien nicht die Models, sondern Filmstars aus Hollywood die schlimmsten Vorbilder, die plötzlich mit Extremdiäten dem Schlankheitswahn verfielen. Die meisten Models seien von Natur aus groß und schlank.

Nach den zwei Todesfällen beschlossen Brasiliens führende Modelagenturen in einer Sondersitzung, dass junge Bewerberinnen von sofort an eine ärztliche Bescheinigung über Gesundheit und Gewicht vorlegen müssen.