DEN HAAG. Glückliches Ende des Pferdedramas in den Niederlanden: Feuerwehrleute haben am Freitag die rund 100 seit drei Tagen vom Hochwasser eingeschlossenen Pferde mit einem Trick in Sicherheit gebracht. Vier Reiterinnen lockten die Tiere durch das zurückgehende Wasser ins Trockene.

Als die Pferde festen Grund erreichten, fielen sie erleichtert in einen Galopp. In den vergangenen Tagen kostete das Hochwasser bei Marrum in der Provinz Friesland 19 Tiere der Herde das Leben. Nach der Rettung jubelte ein Feuerwehrmann: "Es hat geklappt, und es lief fast perfekt." Lediglich ein Tier schloss sich der Evakuierung nicht an. Es wurde später gesondert abgeholt. Nach Erreichen des rettenden Grundes brach es erschöpft zusammen und wurde von Tierärzten versorgt.

Vor der Rettungsaktion hatten Helfer die Pferde mit Heu und frischem Wasser versorgt, um sie bei Kräften zu halten. Das die Tiere umschließende Wasser stand nach Angaben von Bürgermeister Wil van den Berg an den meisten Stellen nur noch knapp einen Meter hoch.

20 Tiere, darunter viele Fohlen, wurden zuvor mit kleinen Booten gerettet. Der Rückgang des vom Nordseesturm ausgelösten Hochwassers hatte dann weitere Bergungsversuche der Streitkräfte per Boot verhindert. Ein Transport per Hubschrauber wurde verworfen, weil der Lärm und das Scheinwerferlicht die Tiere in Panik versetzt hätten. Das Landwirtschaftsministerium lässt ermitteln, ob fahrlässig gehandelt worden ist.