MAINZ. Der kleine Justin starb qualvoll. Der 17 Monate alte Junge wurde von seiner Mutter mit Rotkohl buchstäblich zu Tode gefüttert. Zehn Monate nach der grausamen Tat verurteilte das Landgericht Kaiserslautern gestern Mutter Daniela B. (24) zu vier und ihren Freund Markus V. (24) zu neun Jahren Haft.

Weil Justin ihn nervte, hatte der Lebensgefährte der Mutter den Jungen am ersten Weihnachtsfeiertag 2005 kopfüber gepackt und so heftig geschüttelt, dass das Kind schwere Hirnverletzungen erlitt. Als Justins Mutter den Jungen später mit Rotkohl fütterte, setzte als Folge der Misshandlung Justins Schluckreflex aus. Wenige Tage später starb der Junge im Krankenhaus.

Ein Gutachter: "Das Essen hat den Tod des Kindes beschleunigt." Der wegen Gewalttaten vorbestrafte Markus V. nahm das Urteil ohne sichtliche Regung hin. Richter Ernst Friedrich Wilhelm attestierte dem jungen Mann mit dem Milchgesicht grobe "Gefühllosigkeit" - wenige Tage vor Weihnachten hatte der Angeklagte Justin mit dem Gesäß auch noch in 50 Grad heißes Wasser gesetzt. Das Gericht verurteilte Markus V. wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Daniela B. muss ins Gefängnis, weil sie ihren Sohn nicht vor ihrem Freund beschützte. Richter Wilhelm: "Die Gefühllosigkeit des Haupttäters zeigte sich auch in Justins letzten Stunden." In der Klinik habe er eiskalt Fotos von dem mit dem Tod kämpfenden Jungen gemacht. Zu Justins Vater habe Markus V. gesagt, er könne doch froh sein: Jetzt müsse er keinen Unterhalt mehr zahlen.