Er ist einer der reichsten Männer der Welt. Jetzt kann ihn seine Geliebte sein halbes Vermögen kosten.

London. Der russische Öl-Milliardär und Chelsea-Boss Roman Abramowitsch (40) droht die Hälfte seines 16 Milliarden-Euro-Vermögens zu verlieren: Seine Ehefrau Irina (39) soll kurz davor stehen, die Scheidung einzureichen.

Eine Abfindung von acht Milliarden Euro würde den derzeitigen Weltrekord von 1,5 Milliarden (gezahlt 2002 von Viacom-Chef Sumner Redstone) dürftig aussehen lassen.

"Es gibt ein Meer von Bargeld, Firmen, Jachten, Immobilien und Autos", sagt ein Insider. "Dies wird die Mutter aller Scheidungsschlachten."

In der Ehe von Michael Ballacks neuem Chef soll es schon länger kriseln. Doch das Fass zum Überlaufen brachte Abramowitschs Affäre mit der schönen dunkelhaarigen Russin Daria Zhukova (23), die jetzt in der Zeitung "News of the World" enthüllt wurde.

Irina soll die Londoner Top-Anwaltskanzlei Sears Tooth beauftragt haben, die Scheidungsformalitäten einzuleiten. Firmenchef Raymond Tooth überlässt nichts dem Zufall und kümmert sich höchstpersönlich um die wohlhabende Kundin. "Irina meint es ernst", so ein Freund. "Es wird ein höchst komplizierter Fall, denn Abramowitsch hat Dutzende Firmen, Konten, Holdings und Fonds." Seit Monaten war der Tycoon kaum noch mit seiner Frau gesehen worden und jettete rund um die Welt, um sich heimlich mit seiner Geliebten, ein Ex-Model und Tochter eines reichen Geschäftsmannes, zu treffen.

"Die Abramowitschs leben schon länger getrennte Leben", sagt ein Freund der Familie. "Sie haben versucht, es zu verbergen, doch es ist vielen aufgefallen. Irina ist von Romans Hingabe zu Business und Fußball frustriert, jetzt muß sie ihn auch noch mit einer anderen Frau teilen."

Abromowitschs Fußball-Engagement beim FC Chelsea beschränkt sich keineswegs nur auf Spielereinkäufe und Tribünenbesuche. Michael Ballack (30), der für einen 36-Millionen-Euro-Vertrag von Bayern München zum FC Chelsea wechselte: "Er ist zwei- bis dreimal in der Woche beim Training dabei und schaut sich unsere Arbeit an. Auch sonst ist er immer ganz nah an der Mannschaft dran. So etwas habe ich bisher noch in keinem Verein erlebt."

Irina ist Abramowitschs zweite Frau; das Paar heiratete 1991. Als die Ex-Stewardess ihn kennenlernte, war er bettelarm. Sie war seine Stütze, als sein Imperium wuchs, und gebar ihm fünf Kinder, die heute zwischen drei und 13 Jahren alt sind.

Wie bei jeder Scheidung sollte eine der ersten Aufgaben Irinas sein, alle Besitztümer ihres Mannes aufzulisten. Abramowitsch, der den FC Chelsea vor drei Jahren für 210 Millionen Euro kaufte, ist jetzt der elftreichste Mann der Welt. Die Familie pendelt unter anderem zwischen dem 30-Millionen-Anwesen in West Sussex, dem Londoner Penthouse (45 Millionen Euro), dem Chateaux de la Croe in Frankreich - dem ehemaligen Schloss des Herzogs und der Herzogin von Windsor - , einer Villa in St. Tropez und einem Großgrundbesitz bei Moskau.

Dann wären da noch die drei Jachten - die 100 Millionen Euro teure "Pelorus", die kugelsichere Fenster und ein eigenes U-Boot hat, die "Ecstasea" (auch 100 Millionen wert), die ein türkisches Bad besitzt, und die "Le Grand Blue" (90 Millionen), die hauptsächlich vom Personal genutzt wird.

Eine vierte "Gigajacht" für 150 Millionen Euro ist im Bau. Abramowitsch besitzt eine Boeing 767 (78 Millionen), einen Boeing Business Jet (44 Millionen) und zwei Hubschrauber (48 Millionen).

Zudem nennt er eine ganze Wagenflotte sein Eigen und gab kürzlich bei Mercedes 1,5 Millionen Euro für zwei identische Maybach-Sonderanfertigungen aus. Er hat einen Rolls-Royce für sich selbst und einen für seine Frau.

Da Abramowitsch als extrem privater Mann gilt, der kaum Interviews gibt, vermuten Kenner, dass er unter allen Umständen einen öffentlichen Prozess vermeiden will, damit er seine Geschäfte vor Gericht nicht offenlegen muss. "Das Ganze ist ihm vermutlich zu kompliziert", sagt ein Insider. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass er eine außergerichtliche Einigung anstreben wird."