WARSCHAU. Sie kommt aus Dortmund, ist 17 Jahre alt, und ihre Hobbys sind Tanzen, Singen und Sport: Edita Orascanin ist die amtierende "Miss Nordrhein-Westfalen". Jetzt will sie zur schönsten Frau der Welt gekürt werden: Morgen nimmt die braunhaarige Schülerin an der "Miss World"-Wahl in Warschau teil.

Die Tochter eines Gastronomen aus dem ehemaligen Jugoslawien konkurriert mit Bewerberinnen aus 105 Ländern. Deshalb üben die Finalistinnen aus aller Welt seit Tagen, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Sie müssen um sechs Uhr aufstehen - und dann den ganzen Tag proben. Ausflüge wurden gestrichen - die jungen Frauen im Alter von 17 bis 25 Jahren müssen stattdessen für den Auftritt im Kulturpalast üben und sich mit Gymnastik fit halten.

Nur für einige offizielle Termine gibt es Ausgang. Die Schönheiten müssen auf ihren hohen Absätzen mit dem Kopfsteinpflaster der Warschauer Altstadt zurechtkommen und laufen an vielen Hobbyfotografen vorbei, die sich den Kandidatinnen ganz nahe fühlen können.

Zu den Sponsoren des Wettbewerbs gehört das polnische Tourismusamt, das sich einen Werbeeffekt verspricht - und mit Müh und Not die Lizenzgebühren (7,4 Millionen Euro) bezahlte, um den Wettbewerb ausrichten zu dürfen. 14 der 120 eingeladenen Damen durften jedoch nicht einreisen - sie hatten sich nicht rechtzeitig um ein Visum gekümmert.