ANSBACH. Fassungslos, mit Tränen in den Augen blickten die Bewohner der kleinen Marktgemeinde Lehrberg auf den Trümmerhaufen mitten im Ortskern. Wo viele fast täglich ihre Brötchen und Kuchen kauften, war jetzt nur noch eine völlig zerstörte Ruine der ehemaligen Bäckerei übrig geblieben.

Eine gewaltige Gasexplosion hatte das Gebäude in dem beschaulichen Ort am Freitag bis auf die Grundmauern zerstört. Bei der Detonation sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Hundert Retter suchten stundenlang in den Trümmern nach Verschütteten. Trotzdem wurden am Abend noch immer drei Mitglieder der Bäckersfamilie und Angestellte des Betriebes vermisst. Die Behörden gingen davon aus, dass auch sie nicht überlebt haben. 16 Menschen wurden verletzt, zwei davon lebensgefährlich.

Die Gasexplosion - eine der schwersten der vergangenen Jahre in Deutschland - ereignete sich gegen acht Uhr morgens. Anwohner hatten wenige Minuten zuvor Gasgeruch bemerkt und Hilfe geholt. "Ich habe tief und fest geschlafen", sagte Drucker Thilo Vogel. "Als ich aufwachte lag ich vor meinem Bett. Die Druckwelle hat mich glatt aus den Federn geworfen."

Ursache der Explosion ist vermutlich ein Leck in einem mit mehreren Tausend Liter Flüssiggas gefüllten Erdtank einer Gastwirtschaft gewesen, der direkt neben der Bäckerei lag.

Die gewaltige Detonation zerstörte die Bäckerei, eine Garage und eine als Lager genutzte Scheune. Noch in einem Umkreis von 50 bis 70 Metern wurden mindestens zwölf Gebäude beschädigt. Im Umkreis von 100 Metern mussten die Anwohner ihre Häuser verlassen.