MÜNSTER. Es war im November des vorigen Jahres, als ein verheerendes Schneechaos über das Münsterland hereinbrach. 250 000 Menschen in den Kreisen Steinfurt, Borken und Coesfeld waren tagelang ohne Strom, weil 50 Hochspannungsmasten unter der Eis- und Schneelast umgestürzt waren. Doch der Wintereinbruch hatte auch seine gute Seite: Bei Kerzen und Kaminfeuern rückten viele Paare offenbar enger zusammen. Das Ergebnis zeigt sich derzeit auf den Entbindungsstationen. Auf den Standesämtern werden mehr Geburten als sonst gemeldet. So rechnet auch die Kreisstadt Steinfurt im September mit deutlich mehr Neugeborenen als im Vorjahr. "Wir haben monatlich etwa 50 Geburten. In den nächsten Wochen werden es wahrscheinlich 65 sein. Das lag wohl am Stromausfall", sagt die Standesbeamtin Gudrun Frahling. Einen vergleichbaren Baby-Zuwachs habe es in den vergangenen acht Jahren nicht gegeben. In Zeiten sicherer Verhütungsmittel ist eine solche Entwicklung auch etwas ungewöhnlich: Aber wer weiß, vielleicht wurden diese im Dunkeln gar nicht gefunden . . .