Nach den Bombenfunden in zwei Regionalzügen suchen die Ermittler weiter nach einer heißen Spur.

DORTMUND. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte Ullrich Schultheis von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Es mehren sich Hinweise, nach denen beide Bomben vom selben Täter oder derselben Gruppe stammen könnten. Ob die Taten einen terroristischen oder kriminellen Hintergrund haben, ist unklar.

Möglicherweise entgingen die Fahrgäste der beiden Züge nur knapp einem Blutbad. Ob das dem Ungeschick der Bombenbastler, der Aufmerksamkeit der Finder oder einfach nur einem glücklichen Zufall zu verdanken ist, untersuchen jetzt Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt. Dabei geht es auch um die Frage, ob die in Dortmund und Koblenz entdeckten Bomben zündfähig waren. Einer der Koffer war in einem Zug der Linie Aachen-Hamm entdeckt worden. Der andere Koffer stammt aus einem Zug, der zwischen Mönchengladbach und Koblenz verkehrt. Beide Linien schneiden sich in Köln. Die Koffer seien ähnlich gewesen und hätten Gasflaschen, brennbare Flüssigkeit und Zündvorrichtungen enthalten, teilte die Bundesanwaltschaft mit.

Einem Bericht von "Focus Online" zufolge explodierten die Sprengsätze nur deshalb nicht, weil in den Flaschen zu viel Gas war. Zudem hätten die Täter zumindest in Dortmund einen chemisch-biologischen Anschlag vortäuschen wollen und einen Beutel mit Speisestärke beigefügt. Bei einer Explosion wäre das weiße Pulver überall verteilt worden, berichtete das Magazin unter Berufung auf namentlich nicht genannte Ermittler.