Neues Buch: Unglaubliche Sammlung kurioser Geschichten

HAMBURG. Wußten Sie, daß es Original-Trabi-Duft in Dosen gibt? Daß Heroin bis in die 30er Jahre rezeptfrei als Hustensaft verkauft wurde? Daß es einen Unterwasserwettbewerb für Musik gibt? "Ripley's Einfach Unglaublich!" (Hoffmann und Campe, 19,99 Euro) ist ein buntes Nachschlagewerk, das den Leser in ein Universum voller atemberaubender Kunststücke, unbegreiflicher Phänomene und außergewöhnlicher Höchstleistungen entführt.

Die "unglaublichste Faktensammlung der Welt" verspricht: "Alles, was in diesem Buch beschrieben wird, ist wahr." Da wird zum Beispiel die Geschichte der englischen Dichterin Valerie Laws beschrieben, die 2002 die Worte eines Gedichts auf eine Schafherde sprühte. Sie wollte sehen, ob die Tiere beim Grasen auf der Weide andere Gedichte bilden würden. Die Dichterin sah ihr Projekt als Übung in "unwillkürlicher Literatur" sowie in Quantenmechanik. Die Schafe erwiesen sich als Goldesel: Das Projekt wurde mit umgerechnet 3000 Euro von der britischen Stiftung Northern Arts subventioniert.

Das Lexikon geht zurück auf den Abenteurer Robert L. Ripley (1890-1949). Dieser bereiste als Journalist auf der Suche nach Kuriositäten im Laufe seines Lebens 201 Länder und sammelte seine erstaunlichsten Mitbringsel. Was er nicht mitnehmen konnte, zeichnete er und veröffentlichte es als Comicband unter dem Titel "Ripley's Believe it or not!" 1933 eröffnete er in Chicago sein erstes Museum gesammelter Kuriositäten. Mittlerweile gibt es weltweit sogar 20 solcher "Odditorien" (englisch "oddities": Kuriositäten).

1936 wurde Ripley zum "populärsten Mann Amerikas" gewählt. Nach seinem Tod wurde die Tradition, Unglaubliches aus aller Welt zu sammeln, fortgesetzt. Das Lexikon beschreibt genüßlich absurde Details, die im Gedächtnis "kleben bleiben": Auf dem Grund des bei Urlaubern beliebten bayerischen Starnberger Sees liegen 28 Wasserleichen, deren Körper man nicht bergen konnte. Aspirin wäre vom Bayer-Konzern fast verworfen worden, da man es für zu giftig hielt. Schnecken schlafen gern und viel, manchmal bis zu drei Jahre.

Der Amerikaner Charles Osborne hatte 58 Jahre lang einen Schluckauf. Sein Landsmann William Sidis konnte schon mit zwei Jahren englische und französische Wörter auf einer Schreibmaschine schreiben. Mit fünf schrieb er einen Artikel über die menschliche Anatomie.

Der japanische Künstler Tadahiko Ogawa hat aus Toastscheiben in verschiedenen Verbrennungsgraden Kunstwerke wie Leonardo da Vincis Mona Lisa und Michelangelos Schöpfung nachgestaltet. Die Bibel ist das meistgestohlene Buch in den USA.