LONDON. Der Friseur war es. Na klar, der konnte ja auch am besten mit dem Rasiermesser umgehen. Und der Kommissar hat es immer schon geahnt: Jack the Ripper konnte niemand anders gewesen sein als Aaron Kosminski. Freilich sind die "Beweise", die nun 118 Jahre nach den fünf Frauenmorden im Arme-Leute-Viertel Whitechapel dem Kriminalmuseum von Scotland Yard übergeben wurden, recht ungewöhnlich.

Die Entlarvung des mysteriösen Prostituiertenkillers geht zurück auf das Jahr 1910. Damals bekam der Chefinspektor Donald Swanson, der einst im Ripper-Fall ermittelte, ein Geschenk. Und zwar ein Buch, das jetzt von seinem Enkel Nevill Swanson dem neugestalteten Museum geschenkt wurde. Es handelt sich um die Memoiren des einstigen Vorgesetzten Swansons, des stellvertretenden Londoner Polizeichefs Sir Robert Anderson. Der nannte zwar keinen Namen. Aber Swanson wußte, wen der Chef meinte - niemand anderen als den Friseur Aaron Kosminski. Der starb in einer Irrenanstalt, wurde aber nie überführt.