Auf der Jagd nach dem streunenden Braunbären “JJ1“ wartet die finnische Hundestaffel auf den nächsten Einsatz in Tirol.

MÜNCHEN. Die Suche war wegen der großen Hitze ausgesetzt worden. Jetzt hoffen die Experten, daß "JJ1" in der Nacht neue Spuren hinterläßt.

"Tagsüber versteckt sich der Bär hinter Felsen oder Büschen", sagt der Sprecher des Artenschutzverbands WWF Österreich, Franko Petri. "Nachts wird er aktiv."

Ein Coburger Urlauber hatte am Montag abend ein Bild machen können (wir berichteten). Hans-Ulrich Brehm (53) sagte der "Süddeutschen Zeitung", er habe den Bären gegen 20.30 Uhr auf dem Ahornboden im österreichischen Engtal plötzlich in etwa 200 Meter Entfernung über eine Almwiese stapfen sehen.

"Ich war sehr aufgeregt", erzählt Brehm. Er habe zunächst seinen Hund festgehalten: "Ich hatte Angst, daß der Hund auf den Bären zuläuft und es zu einem Kampf kommt." Als sich der Bär aber weggedreht habe, packte der Tourist, der für Landschaftsfotos ins Karwendelgebirge gereist war, seine Kamera und fotografierte den Bären: "Ich hatte leider nur ein Weitwinkelobjektiv dabei."

Die finnischen Bärenjäger suchten vergebens: Weil ihre Hunde die Hitze nicht vertrugen, hatten sie die Aktion abbrechen müssen. Gestern suchten die Bärenfänger oberhalb von Hall, wo am Vorabend ein totes Schaf entdeckt worden war. Es wurde aber nicht von "JJ1" getötet, sondern war schon länger tot.