Trennung: Nach vier Jahren verlässt Ex-Beatle seine Frau Heather Mills. Noch vor wenigen Tagen hatten beide eine Krise dementiert. Jetzt ist von Scheidung die Rede.

London. Es ist einer der Beatles-Klassiker: "When I'm 64". Text und Musik schrieb Paul McCartney vor Jahrzehnten mit dem Refrain: "Will you still need me, will you still feed me, when I'm 64?" ("Wirst du mich noch brauchen, wirst du mich noch versorgen, wenn ich 64 bin?").

Einen Monat vor seinem 64. Geburtstag ist der Song unangenehm aktuell: Nach nur vier stürmischen Ehejahren haben Paul McCartney und Ehefrau Heather (38) gestern offiziell ihre Trennung bekanntgegeben. Läßt sich der Ex-Beatle scheiden, könnten Heather bis zu 300 Millionen Euro Abfindung zugesprochen werden.

"Wir haben uns schweren Herzens dazu entschlossen, getrennte Wege zu gehen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. "Es ist uns zunehmend schwergefallen, eine normale Beziehung zu führen, wenn unsere Privatsphäre ständig gestört wird. Eine Trennung ist für jedes Paar schwer genug, aber dies öffentlich durchmachen zu müssen, vor allem mit einer kleinen Tochter, ist ungeheuer anstrengend."

In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Gerüchte über eine Beziehungskrise gegeben. Gestern berichtete dann die Zeitung "Daily Mirror" als erste über das Aus. Das Blatt zitierte McCartney mit den Worten: "Wir können so wirklich nicht weitermachen. Das wäre für keinen von uns beiden fair. Genug ist genug."

Dieses Wochenende hatte sich McCartney, der nach einer besonders heftigen Auseinandersetzung nach Frankreich gereist war, eigentlich mit Heather zum Krisengipfel treffen wollen. Doch im letzten Moment entschied er, einen Schlußstrich zu ziehen. "Paul hofft, daß eine Auszeit beiden genug Raum gibt, um herauszufinden, ob sich die Beziehung doch noch kitten läßt. Aber alle fürchten, daß es ein für allemal vorbei ist." Heather, die sich gerade von einer Beinoperation erholt, wohnt seit drei Wochen mit Töchterchen Beatrice (2) in der Villa in Hove (East Sussex) und läßt sich von ihrer Schwester Fiona trösten.

Paul blieb auf der 80 Kilometer entfernten Familienfarm in Peasmarsh. Vergangene Woche flüchtete Paul sogar nach Beaulieu-sur-Mer nahe Monaco, um Abstand zu gewinnen. Für alle offensichtlich wurde die Ehekrise, als McCartney seine Frau nach ihrer Operation nicht in Hove besuchte. "Es ist untypisch für ihn, seine Frau im Stich zu lassen", sagte ein Freund des Paares. "Da wußten alle, daß da etwas nicht stimmt."

Paul hatte sich 1999 in Heather verliebt - ein Jahr nach dem Krebstod seiner ersten Frau Linda ( 55). Trotz schwerer Einwände seiner Kinder (besonders Tochter Stella war gegen die Beziehung) gab sich das Paar 2002 bei einer vier Millionen Euro teuren Hochzeit in Nordirland das Jawort.

Doch bereits kurze Zeit später tauchten die ersten Spannungen zwischen den beiden auf. Die selbstbewußte Heather, die 1993 bei einem Motorradunfall ein Bein verlor, soll es gestört haben, im Schatten ihres berühmten Ehemannes zu leben. Während sie sich immer intensiver für wohltätige Zwecke engagierte, versuchte Paul sie davon zu überzeugen, kürzerzutreten und sich mehr um ihre Familie zu kümmern - vergeblich.

Jetzt droht die Scheidung, bei der es um viel Geld geht. Das Vermögen des Ex-Beatle wird auf 1,2 Milliarden Euro geschätzt.