“Schmidteinander“: Erster gemeinsamer TV-Auftritt seit 1994

Hamburg/Köln. Sie sprachen kein Wort miteinander - und sagten sich eine Menge. Zum ersten Mal seit dem Ende ihrer gemeinsamen TV-Show "Schmidteinander" (1990-1994) haben Herbert Feuerstein (68) und Harald Schmidt (48) wieder ihre berüchtigte Fernseh-"Haßliebe" ausgelebt. Der Anlaß: Feuerstein, einst Co-Moderator und Chefautor bei "Schmidteinander", war zu Gast in der ARD-Show "Harald Schmidt".

Nur 1,87 Millionen Zuschauer sahen den bizarren Schlagabtausch des Sprücheklopfers aus Nürtingen (1,94 Meter) mit dem exzentrischen Österreicher (1,65 Meter), dessen Lebensmotto lautet: "Liebe deine Neurosen wie dich selbst."

Erste Überraschung für die Late-Night-Gemeinde: Das legendäre Duo trat mit Verstärkung in den Ring. Der dritte im Bunde hieß Hyunki Pack - alias "Mr. Fuji", damals Ringrichter beim Sumokampf in "Schmidteinander".

Zur Begrüßung eine Postkarte. "Lies den Text!" flüstert der schweigsame Gast seinem "Sprecher" ins Ohr, der die Botschaft artig weitergibt - und Schmidt liest vor, was Feuerstein ihm aufgeschrieben hat:

"Lieber Schmidt! Die Welt ist voller Mißverständnisse, ich habe deshalb einen Sprecher für mich mitgebracht. Der Rest ist Schweigen. Dein Feuerstein."

Und als wäre sein Ex-Partner ein Studiogast wie jeder andere, spricht Schmidt ihn auf seine aktuelle Rolle in der ProSieben-Serie "Märchenstunde" (10. April, 20.15 Uhr) an. Harald: "Rumpelstilzchen. Was ist das für ein Gefühl, eine Rolle zu spielen, die so ganz weit entfernt ist von einem selber?" Feuerstein läßt lapidar ausrichten: "Ein bißchen wie du." Doch der Wortwechsel hakt hier und da - scheinbar. Als Feuerstein einige Sätze mehrmals flüstern muß, fährt Schmidt ihn an: "Du bist ja lauter als dein Sprecher . . . !" Alle drei grinsen sich wissend an.

"Wo genau ist Bhutan?" will Schmidt wissen. Feuerstein, der in dem Himalaya-Land seinen letzten Urlaub verbrachte, holt einen aufblasbaren Globus aus der Tasche, doch dann hapert's angeblich mit dem Aufpusten. Bhutan "ist ein sehr kleines Land", erfährt das Publikum. Wo es genau liegt, kann nicht mehr geklärt werden . . . "Es war sehr schön bei dir. Bis zum nächsten Mal", flüstert Feuerstein zum Abschied. Doch Schmidt kontert trocken: "Es wird kein nächstes Mal geben!" Oder doch?

Wie aus dem Umkreis des Entertainers verlautete, hatten Schmidt und Feuerstein den Auftritt vor der Show detailliert abgesprochen, mündlich, ohne Umwege. Wiederholung der Show, die ausnahmsweise zwei Minuten länger dauerte als sonst: morgen um 23.30 Uhr im WDR.