KÖLN. Eklat um die RTL-Show "Domino Day 2005" (Fr., 20.15 Uhr). Der Todesschuß auf einen Spatz im TV-Studio in den Niederlanden empört die Tierschützer.

Die niederländische Organisation "Dierenbescherming" schaltete die Polizei ein: "Ein Helfer, der versehentlich Dominosteine umstößt, wird doch auch nicht gleich erschossen." Nach ihrer Überzeugung hätte die beauftragte Schädlingsbekämpfungsfirma eine Genehmigung für den Abschuß in einer Messehalle in Leeuwarden (Niederlande) haben müssen. Die Firma behauptet, sie habe eine "allgemeine Genehmigung".

RTL erklärte: Da der Spatz von "einem auf Tierfang spezialisierten Unternehmen" binnen einer Stunde nicht eingefangen werden konnte, "wurde vor Ort entschieden, das inzwischen völlig erschöpfte und verängstigte Tier von einem Jäger erschießen zu lassen". Von einem "Jäger" ist bei der Schädlingsbekämpfungsfirma aber nicht die Rede. Allerdings habe der Schütze Todesdrohungen erhalten.

Der Deutsche Tierschutzbund forderte RTL auf, der Produktionsfirma Endemol klarzumachen, daß "tiergerechte Verfahren zur Vermeidung solcher Vorfälle angewandt werden sollten".

Der Spatz hatte 23 000 von 4,3 Millionen Dominosteinen umgeworfen. Sie wurden für einen Weltrekordversuch aufgebaut und sollen erst während der Live-Übertragung kunstvoll fallen.